Selige Elisabeth v. d. Dreifaltigkeit
Elisabeth v. d. Dreifaltigkeit wurde von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1984 seliggesprochen. Sie hat im Karmel von Dijon in Frankreich gelebt und ist dort vor 100 Jahren 26 jährig an der Addisonschen Krankheit gestorben. An ihrem Festtag, am 8. November, stellen wir in unserer Chorkapelle eine gemalte Ikone dieser Seligen auf. Dabei erinnern wir uns an ihr Gebet an die hlst Dreifaltigkeit:
Ein paar Stellen aus dem Werk Elisabeths
O mein Gott, Dreifaltigkeit, die ich anbete ich will mich vergessen um in dir zu wohnen regungslos und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit. Nichts soll meinen Frieden stören, nichts mich aus dir herausführ’n
O mein Gott, unwandelbarer. Vielmehr soll jede Minute mich tiefer hineinführn in dein Geheimnis.
O ewiges Wort, Wort meines Gottes, ich will mein Leben damit verbringen,
auf dich zu hören und alles von dir zu lernen. Durch alle Nächte und alles Unvermögen hindurch will ich den Blick auf dich richten und in deinem Licht bleiben.
O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, komm über mich damit in meiner Seele eine neue Menschwerdung des Wortes geschehe!
Ich will ihm eine zusätzliche Menschheit sein, in der er sein ganzes Mysterium erneuern kann.
Und du o Vater, neige dich über dein armes Geschöpf, bedecke es mit deinem Schatten. Sieh in ihm nur den Vielgeliebten an dem du dein Wohlgefallen hast.
O meine Drei, mein Alles meine Seligkeit, Unendlich Einer, Unermesslichkeit, in die ich mich verliere. Ich liefere mich dir als Beute aus, um in deinem Licht zu bleiben und deine Erhabenheit und Größe zu schauen.
Andere Texte der sel. Elisabeth von der Dreifaltigkeit
Betrachten wir dieses anbetungswürdige Bild, halten wir uns ständig in seinem Strahlenkranz auf, damit es sich uns einprägt; und dann gehen wir an alles in einer Seelenhaltung heran, in der unser Meister verherrlicht wird.
Das ist das Werk, das Christus an jedem Menschen guten Willens vollbringt:
Er möchte mein Friede sein....Durch das am Kreuz vergossene Blut wird er allein in meinem kleinen Himmel Frieden schaffen, damit er wahrhaftig ein Ruheort der hlst. Dreifaltigkeit ist.
Er will mich mit sich erfüllen, mich in sich begraben und mit seinem Leben neu beleben.
Und wenn ich immer wieder falle, so werde ich mich voll Vertrauen von Christus im Glauben aufheben lassen. Ich weiß, dass er mir verzeihen wird, dass er alles mit eifersüchtiger Sorge auslöschen, ja noch mehr, dass er mich entblößen, mich erlösen wird von all meinem Elend, von allem, was dem göttlichen Wirken entgegensteht.
Die von sich selbst entblößte und mit Jesus Christus bekleidete Seele hat keinen Kontakt zur Außenwelt mehr zu befürchten, und auch keine inneren Schwierigkeiten, denn,
weit davon entfernt, ihr ein Hindernis zu sein, führen diese Dinge nur dazu,
sie tiefer in der Liebe zu ihrem Meister zu verwurzeln.
Christus will, das dort, wo er ist, auch wir sein sollen, nicht erst in der Ewigkeit, sondern schon in der Zeit. Die Dreifaltigkeit ist unsere Wohnung, unser Zuhause, das Vaterhaus, das wir niemals verlassen müssen.
„Bleibt in mir!“ Es ist das Wort Gottes, das dieses Gebot gibt und darin seinen Willen ausdrückt. Bleibt in mir, nicht für einige Augenblicke, für ein paar vorübergehende Stunden, sondern bleibt....in einer beständigen, andauernden Form.
Bleibt in mir, betet in mir. Betet in mir an, liebt in mir, leidet in mir, arbeitet, wirkt in mir.
Bleibt in mir, so spricht der Herr zu uns, damit jeder und jedes es sehen kann, dringt immer weiter in diese Tiefe vor. Dort ist wahrhaft die Einsamkeit, in die Gott die Seele führen will, um zu ihr zu sprechen, wie der Prophet singt.
- Ich möchte, dass mein Leben ein ständiges Gebet ist
- Du musst dir drinnen in deiner Seele eine kleine Zelle bauen, so wie ich. Denke daran, dass Gott darin ist und geh von Zeit zu Zeit hinein.
- Die junge Postulantin ist sehr glücklich im Karmel. Sie schreibt einer Freundin: “Ich finde keine Worte, um mein Glück zu beschreiben. Hier gibt es nichts mehr als Ihn. Man findet Ihn überall, bei der Wäsche genauso wie beim Gebet."
- Über ihr Leben im Karmel schreibt sie: “Das Leben einer Karmelitin ist eine Vereinigung mit Gott vom Morgen bis zum Abend und vom Abend bis zum Morgen. Würde Er nicht unsere Zellen und unsere Gänge erfüllen, wie wäre alles leer!"
- Im Jänner 1903 feiert Elisabeth ihre Ewige Profess, sie schreibt darüber: “In der Nacht vor dem großen Tag, als ich mich in Erwartung des Bräutigams im Chor befand, habe ich verstanden, dass mein Himmel schon auf Erden begonnen hat, der Himmel im Glauben, mit dem Leid und dem Geopfertwerden für Den, den ich liebe...!
- Im Frühling des Jahres 1905 zeigen sich erste Zeichen der tödlichen Krankheit. Sie schreibt: “Ich spüre, wie der Tod mich zerstört. Würde ich dabei stehen bleiben, wäre nur Verzagtheit in mir. Rasch öffne ich das Auge meiner Seele im Glauben und weiß, dass es die Liebe ist, die mich allmählich verzehrt..."
- Im Brief des hl. Paulus an die Epheser findet Elisabeth den Namen, den sie im Himmel einmal tragen möchte: “ad laudem gloriae" - zum Lob Seiner Herrlichkeit möchte sie in alle Ewigkeit singen, ja durch ihr Leben “ein Lob Seiner Herrlichkeit sein."
- “Ich gehe zum Licht, zur Liebe, zum Leben" sind ihre Abschiedsworte.
- Elisabeth hatte ein großes Herzensanliegen, ja eine Mission. Sie sagt: “Wie mir scheint, wird meine Sendung im Himmel darin bestehen, Seelen anzuziehen und ihnen zu helfen, Gott anzuhangen durch eine ganz einfache Regung der Liebe. Ich will sie bewahren in dem großen inneren Schweigen, in dem Gott sich in ihr Inneres einprägen und sie in sich selbst umwandeln kann."
- Im Aufnahmegespräch werden den Postulantinnen immer dieselben Fragen gestellt: Worin liegt für sie das Ideal der Heiligkeit? Elisabeth antwortet: “Aus Liebe leben." Welches ist das schnellste Mittel, die Heiligkeit zu erlangen? “Sich ganz klein machen, sich vorbehaltlos ausliefern an Ihn."
- In ihrem Tagebuch: “Wenn ich zu Unrecht eine Rüge erhalte, dann spüre ich, wie mir das Blut in den Adern kocht. Mein ganzes Wesen bäumt sich auf. Aber dann höre ich Jesus in meinem Inneren. Aus Liebe zu Ihm kann ich es dann ertragen."
- Sie erzählt: “Ich war ungefähr 14 Jahre alt, als ich mich unwiderstehlich gedrängt fühlte, Jesus allein zum Bräutigam zu wählen, und ohne Aufschub habe ich mich ihm durch das Gelübde der Jungfräulichkeit verbunden. Wir sagten uns nichts, aber wir haben uns aneinander verschenkt und liebten uns so sehr, dass der Entschluss, Ihm ganz zu gehören, in mir noch endgültiger wurde." In ihrem Herzen hört Elisabeth immer wieder das Wort: Karmel.